Diabetes und Impfung

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Diabetes und Impfung 2021-01-12T10:10:55+00:00

Project Description

Pressefotos zum ÖDG-Pressetext “Impfung als Chance”
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Univ. Prof.in Dr.in Susanne Kaser, Stv. Direktorin Universitätsklinik für Innere Medizin I, Medizinische Universität Innsbruck und Präsidentin der ÖDG
Copyright: Wild und Team Salzburg

Assoz. Prof. Priv.-Doz Dr. Harald Sourij, Stv. Leiter Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Leiter der Ambulanz für Diabetes, Lipid- und Stoffwechselkrankheiten, Medizinische Universität Graz und Erster Sekretär der ÖDG
Copyright: Sissy Furgler

Impfung als Chance!

ÖDG: Menschen mit Diabetes brauchen raschen Schutz

(Wien, 12. Jänner 2021) – Diabetes mellitus zählt zu den chronischen Erkrankungen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) appelliert an Gesundheitsbehörden, Entscheidungsträger und behandelnde ÄrztInnen, sich für eine rasche Impfung einzusetzen. Gleichzeitig möchte Sie Menschen mit Diabetes informieren, um deren Impfbereitschaft zu steigern.

Univ. Prof.in Dr.in Susanne Kaser, Stv. Direktorin Universitätsklinik für Innere Medizin I der Medizinischen Universität Innsbruck und Präsidentin der ÖDG erklärt: „2020 war ein schweres Jahr für Menschen mit Diabetes. Viel Unsicherheit entstand. SARS-CoV-2 war plötzlich allgegenwärtig und Meldungen über einen Zusammenhang zwischen der Schwere des Erkrankungsverlaufs und Diabetes häuften sich. Auch in Österreich sind Menschen mit Diabetes mellitus in großer Sorge. Mit 2021 haben wir einen Lichtblick – die Impfung! Jetzt ist es wichtig, rasch Impfmöglichkeiten für Menschen mit Diabetes zu schaffen und die Impfbereitschaft durch gesicherte Informationen zu heben.“

Menschen mit Diabetes haben Priorität

Die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums zur Priorisierung der COVID-19-Impfungen[1] bestätigen klar die Notwendigkeit einer raschen Verfügbarkeit der Schutzimpfung für Menschen mit Diabetes. Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Harald Sourij, Stv. Abteilungsleiter der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie an der Medizinischen Universität Graz und Erster Sekretär der ÖDG, betont: „Das österreichische Diabetes-Covid-19-Register[2] und zahlreiche internationale Studien untermauern klar diese Empfehlung. Menschen mit Diabetes sollen rasch mit der Schutzimpfung versorgt werden. Das schützt jeden einzelnen Patienten und entlastet unsere intensivmedizinischen Einrichtungen. Studien[3] zeigen, dass mehr als die Hälfte der Intensivmedizinisch versorgten COVID-19-PatientInnen Diabetes hatten und noch dazu ein Drittel an der Vorstufe Prädiabetes litten. Gerade weil Menschen mit Diabetes eine große Gruppe in unserer Bevölkerung darstellen, ist es wichtig, bei Ihnen rasch mit den Impfungen anzufangen.“

Allgemeinmedizin hat Schlüsselfunktion

Eine besonders wichtige Funktion bei der dezentralen Ausrollung der Schutzimpfung wird auf die AllgemeinmedizinerInnen zukommen. Sourij spricht diese KollegInnen direkt an: „Es wird jeder Tag zählen. Denken Sie bitte an Ihre Diabetespatientinnen und -patienten! Wir mussten in den letzten Monaten schwere COVID-19-Verläufe von Menschen mit Diabetes beobachten und Tote beklagen. Die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums jene Personen mit erhöhtem Risiko schwer zu erkranken oder zu versterben, worunter auch Menschen mit Diabetes mellitus fallen, zu priorisieren, macht absolut Sinn und sollte so auch rigoros umgesetzt werden.“

Keine Angst vor der Impfung

Da immer wieder falsche und verdrehte Informationen von ImpfgegnerInnen große Bevölkerungsgruppen zu einer unbegründeten Skepsis verleiten, ist es der ÖDG wichtig, eine klare Botschaft an alle Menschen mit Diabetes auszusenden. Kaser appelliert „Lassen Sie sich nicht verunsichern! Die COVID-19 Schutzimpfung ist für Menschen mit Diabetes – genauso wie für alle anderen – eine Chance und keine Bedrohung! Die Impfstoffe sind alle vor der Zulassung gewissenhaft geprüft und in Studien an sehr vielen Personen untersucht worden. Bei diesen Zulassungsstudien wurde der Impfstoff auch bereits an Menschen mit Diabetes getestet und die publizierten Daten zeigen eine hohe Wirksamkeit bei Menschen mit und ohne Diabetes mellitus. Jeder Mensch mit Diabetes sollte seine Chance auf eine Impfung nützen! Die Einschränkungen der Zulassung beziehen sich auf unter 16-jährige und auf Schwangere, da bei diesen die Impfung noch nicht ausreichend geprüft wurde.

Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)

Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ist die ärztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft der österreichischen Diabetes-Experten und Diabetes-Expertinnen. Ordentliche Mitglieder der Gesellschaft sind Ärzte und Ärztinnen und wissenschaftlich einschlägig orientierte Akademiker und Akademikerinnen. Assoziierte Mitglieder sind Diabetesberater und Diabetesberaterinnen und Diätologen und Diätologinnen. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft sieht es als ihre Aufgabe, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes mellitus zu verbessern. Sie setzt sich daher für die Anliegen der Betroffenen ein. Sie fordert und fördert die stetige Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus. Sie unterstützt die Forschung und verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse aller den Diabetes berührenden Fachgebiete sowohl zur Verbesserung der medizinischen Betreuung als auch zur bestmöglichen Vorbeugung von Neuerkrankungen.
Informationen über die Aktivitäten der ÖDG finden Sie unter http://www.oedg.at/

[1] Quelle: https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:12f12b2b-375e-483f-8a80-d6c58b0c848c/COVID-19 (eingesehen am 8.1.2021)

[2] Sourij, H, Aziz, F, Bräuer, A, et al. COVID‐19 fatality prediction in people with diabetes and prediabetes using a simple score upon hospital admission. Diabetes Obes Metab. 2020; 1– 10. https://doi.org/10.1111/dom.14256

[3] Klein, S.J., Fries, D., Kaser, S. et al. Unrecognized diabetes in critically ill COVID-19 patients. Crit Care 24, 406 (2020).: https://ccforum.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13054-020-03139-3

Rückfragehinweis:

Public Health PR
Mag. Michael Leitner, MAS
Tel.: 01/60 20 530/91
Mail: michael.leitner@publichealth.at
Web: www.publichealth.at

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