Gewalt im Gesundheitswesen

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Gewalt im Gesundheitswesen 2019-07-16T13:40:08+00:00

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Dr. Maria Kletečka-Pulker, die Geschäftsführerin der Plattform Patientensicherheit
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Dr. Thomas Wochele-Thoma, ärztlicher Leiter der Caritas der Erzdiözese Wien und Vorstandsmitglied der Österreichischen Plattform Patientensicherheit
Copyright: Caritas der Erzdiözese Wien

Infoblatt MitarbeiterInnensicherheit

Gewalt im Gesundheitswesen

Mitarbeitersicherheit schafft Patientensicherheit

Wien, 16. Juli 2019 – Die Plattform Patientensicherheit macht seit langem auf den engen Zusammenhang zwischen Patientensicherheit und der Sicherheit der MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen aufmerksam. Einer unabhängigen und zur Verschwiegenheit verpflichteten SafetyLine, auf Initiative der Plattform, können sich alle Institutionen im Gesundheitswesen anschließen, um ihren MitarbeiterInnen eine gesicherte Beratungs- und Interventionsmöglichkeit zu bieten. Sieben Tipps bieten klare Handlungsanleitungen für MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen.

Aggressionen bis hin zu gewaltsamen Übergriffen kommen im Berufsalltag von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Berufsgruppen des Gesundheitswesens vor. Ereignisse, wie der Messerangriff letzte Woche im SMZ-Süd, sind zweifelsohne ein Extrem- aber leider kein Einzelfall, erklärt Dr. Maria Kletecka-Pulker, stellvertretende Leiterin des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin und Geschäftsführerin der Österreichischen Plattform Patientensicherheit. „Die Österreichische Plattform Patientensicherheit arbeitet bereits seit vielen Jahren am Thema ‚Gewaltfreies Arbeiten im Gesundheitswesen‘, denn Mitarbeitersicherheit schafft auch Patientensicherheit. Aggressives Verhalten darf nicht als Berufsrisiko im Gesundheitswesen toleriert werden.“

Die SafetyLine: Ein Angebot an alle Institutionen des Gesundheitswesens

Dr. Thomas Wochele-Thoma, ärztlicher Leiter der Caritas der Erzdiözese Wien und Vorstandsmitglied der Österreichischen Plattform Patientensicherheit: „Alle Gesundheitseinrichtungen sollten sich ernsthaft und verbindlich dem Thema Gewalt widmen. Es zeigt sich immer wieder, dass MitarbeiterInnen von Missständen oder Gefahrenquellen im Gesundheits- und Pflegebereich wussten, bevor diese öffentlich bekannt wurden. Aus Angst vor Konsequenzen durch Vorgesetzte oder KollegInnen hatte sich aber niemand getraut, etwas zu melden. Hier braucht es einen echten Kulturwandel im Umgang mit dem Thema.“

Mit der SafetyLine hat die Plattform Patientensicherheit eine niederschwellige Anlaufstelle implementiert, bei der die meldenden Personen gegenüber dem Dienstgeber/der Dienstgeberin anonym bleiben können. Die SafetyLine ist eine unabhängige und weisungsfreie Ombudsstelle für MitarbeiterInnen im Gesundheits- und Pflegebereich, insbesondere für jene MitarbeiterInnen, die die Meldesysteme der DienstgeberInnen nicht nutzen wollen oder können. Alle MitarbeiterInnen der SafetyLine unterliegen einer strengen Verschwiegenheitspflicht und haben die gesetzliche Möglichkeit, bei einem etwaigen gerichtlichen Verfahren, ihre Aussage zu verweigern.

Maria Kletecka-Pulker führt aus: „An der SafetyLine können sich alle Institutionen im Gesundheitswesen beteiligen, um ihren MitarbeiterInnen eine gesicherte Beratungs- und Interventionsmöglichkeit zu bieten. Je nach Art und Inhalt der Meldung werden die MitarbeiterInnen der SafetyLine aktiv, bieten konkrete Hilfe an und/oder leiten bestimmte – natürlich anonyme – Informationen an das Qualitätsmanagement des Dienstgebers/der Dienstgeberin weiter, um mögliche strukturelle Änderungen zu bewirken. Durch die Wahrung der Anonymität sind für meldende Personen keinerlei dienstrechtliche Konsequenzen zu befürchten.“

Handlungsanleitungen für health care professionals

Gewaltprävention umfasst viele Maßnahmen, wie die Risikoeinschätzung, etwaige Notrufsysteme, unter Umständen Videoüberwachung in Notfallabteilungen, Sicherheitsdienste, Meldesysteme, die Schaffung einer geeigneten Atmosphäre im Warteraum, Einführung standardisierter Dokumentation sowie die Aufarbeitung von Vorfällen. Entscheidend ist vor allem ein regelmäßiges Sicherheitsverhaltenstraining der Mitarbeiter, in dem entsprechende Deeskalationsmethoden, aber auch Selbstverteidigungstools geschult werden. Wichtig für jede Institution ist, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend sensibilisiert werden. Dafür hat die Plattform Patientensicherheit bereits voriges Jahr In einem übersichtlichen Infoblatt einen Überblick über die wichtigsten Handlungsanleitungen für MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen erstellt, das unter www.plattformpatientensicherheit.at als Download zur Verfügung steht.

Über die Plattform Patientensicherheit

Die Österreichische Plattform Patientensicherheit ist ein unabhängiges, nationales Netzwerk. Diesem gehören die wesentlichen Einrichtungen und ExpertInnen des österreichischen Gesundheitswesens an, die sich mit PatientInnen- und MitarbeiterInnen-Sicherheit beschäftigen. Im Zentrum der Arbeit steht die Förderung der PatientInnen- und MitarbeiterInnen-Sicherheit durch Forschung, Koordination von Projekten, Vernetzung und Information. http://www.plattformpatientensicherheit.at/

Rückfragehinweis:
Public Health PR
Mag. Michael Leitner, MAS
Tel.: 01/60 20 530/91
Mail: michael.leitner@publichealth.at
Web: www.publichealth.at

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