Weltglaukomtag 2018

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Weltglaukomtag 2018 2018-04-07T09:54:12+00:00

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Chris Lohner zum Weltglaukomtag

Chris Lohner, Schauspielerin, Autorin, Moderatorin, Botschafterin von „Licht für die Welt“

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© Inge Prader

Christoph Fachinger zum Weltglaukomtag

Univ.-Prof. Dr. Christoph Faschinger, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie, Stv. Klinikvorstand Universitäts-Augenklinik der Medizinischen Universität Graz
© Fotodienst/Martina Draper

Anton Hommer zum Weltglaukomtag

OA Dr. Anton Hommer, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie, Oberarzt an der Augenabteilung der Krankenanstalt „Sanatorium Hera“, langjähriges Vorstandsmitglied der Europäischen Glaukomgesellschaft, Vorsitzender der Glaukom-Kommission der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft

© Fotodienst/Martina Draper

Herbert_Reitsamer zum Weltglaukomtag

Univ.-Prof. Dr. Herbert Reitsamer, Wissenschaftlicher Sekretär der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft und stellvertretender Vorsitzender der Glaukom-Kommission, Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Salzburg, Vorstand des Instituts und Forschungsprogramms für experimentelle Augenheilkunde und Glaukom Forschung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg

Verwendung ohne Angabe von Copyright, Rechteinhaber Dr. Herbert Reitsamer

Weltglaukomtag 2018: SOKO Glaukom ermittelt

Viele Glaukom-Erblindungen sind vermeidbar

  • 80.000 Glaukom-Betroffene in Österreich
  • nur Vorsorgeuntersuchung kann irreversible Schäden verhindern

Wien, 8. März 2018 – Ein heimtückischer Dieb schleicht durchs Land und stiehlt Menschen Ihr Augenlicht. Immer wieder bemerken Betroffene viel zu spät, dass sie bestohlen wurden. Es sind bereits 80.000 Fälle in Österreich bekannt. Der Dieb konnte identifiziert werden: es handelt sich um das Glaukom, das auch den Decknamen Grüner Star benutzt.

Glaukom – es kann jeden treffen

Das Glaukom wird umgangssprachlich auch als „Grüner Star“ bezeichnet. Ein irreführender Name, der leider auch oft zur Verwechslung mit dem harmlosen grauen Star führt, denn das Glaukom ist alles andere als harmlos. Diese schwere Erkrankung des Sehnervs ist weltweit die häufigste und in Österreich die zweithäufigste Erblindungsursache. Sie verläuft schmerzlos und lange Zeit auch ohne andere merkbare Symptome. So bleibt sie immer noch viel zu oft zu lange unbemerkt. In Österreich sind über 80.000 Menschen davon betroffen, ein Großteil davon ahnt nichts von der Erkrankung. Nur mit der regelmäßigen Kontrolle durch den Augenarzt kann das Glaukom rechtzeitig erkannt werden.

Chris Lohner engagiert sich seit 17 Jahren als Botschafterin von Licht für die Welt zugunsten augenkranker und blinder Menschen in Entwicklungsländern. Heute appelliert sie an die Österreicherinnen und Österreicher auch an die Gesundheit der eigenen Augen zu denken: „Ich wurde selbst an beiden Augen wegen Grauem Star operiert und ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich in einem Land geboren wurde, in dem die medizinische Versorgung garantiert ist. Wäre ich in Afrika zuhause, wäre ich schon lange blind. Daher mein Aufruf an alle Menschen in Österreich: Nutzen Sie das exzellente medizinische Angebot, das unser Land bietet. Gehen Sie einmal pro Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zum Augenarzt. Eine Erblindung durch ein Glaukom lässt sich hierzulande bei rechtzeitiger Entdeckung meist verhindern.“

Beschwerdefrei, bis es zu spät ist

Die Wahrscheinlichkeit an einem Glaukom zu erkranken steigt signifikant mit dem Alter an. Das Glaukom ist eine langsam voranschreitende Krankheit. Die zentrale Sehschärfe nimmt erst im Endstadium der Erkrankung ab, wenn der Großteil des Sehnervs bereits abgestorben ist. Univ.-Prof. Dr. Herbert Reitsamer, Wissenschaftlicher Sekretär der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft und stellvertretender Vorsitzender der Glaukom-Kommission, ist Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Salzburg und Vorstand des Instituts und Forschungsprogramms für experimentelle Augenheilkunde und Glaukom Forschung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Er erläutert: „Dieser unbemerkte Verlauf führt dazu, dass circa 60 Prozent der Menschen, die am Glaukom leiden, gar nicht wissen, dass sie an diesem erkrankt sind.“

Früherkennung – der beste Schutz des Augenlichts

Leider unterschätzen immer noch die meisten Menschen das Glaukom und oft wird es von Laien auch mit dem harmlosen „grauen Star“ verwechselt. Univ.-Prof. Dr. Christoph Faschinger, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie und stellvertretender Klinikvorstand der Universitäts-Augenklinik der Medizinischen Universität Graz, erklärt: „Während der „graue Star“ für den Betroffenen durch eine Sehverschlechterung früh genug erkennbar ist und dann in den meisten Fällen durch eine Operation eine Sehverbesserung erreicht werden kann, ist das Glaukom unvergleichlich gefährlicher, da es oft völlig unbemerkt und schmerzfrei zur langsamen, völligen und irreversiblen Erblindung führen kann. Rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt, kann die Erkrankung zum Stillstand gebracht werden. Information ist beim Glaukom daher das Um und Auf. Die einzige sinnvolle Vorsorge ist die regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt. Es ist daher besonders wichtig rechtzeitig und regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen. Ab dem 40. Lebensjahr sollte jeder einmal pro Jahr zum Augenarzt. Der kann das Glaukom mit schmerzlosen Untersuchungen feststellen oder ausschließen.“

Zufallsdiagnose Glaukom

Faschinger berichtet aus seiner Berufspraxis: „Häufig erleben wir, dass das Glaukom per Zufallsdiagnose festgestellt wird. Die Patienten kommen wegen irgendwelchen anderen Beschwerden zu uns und wir entdecken ein Glaukom. Wenn wir Glück haben, befindet sich der Patient noch in einem frühen Stadium der Erkrankung und wir können ihn gut behandeln. Leider kommt es aber viel zu oft vor, dass Menschen erst dann zu uns kommen, wenn sie sehr konkrete Auswirkungen des Glaukoms bemerken. Zunächst gehen sie unsicher, stolpern über Dinge oder stoßen beim Durchschreiten einer offenen Tür mit der Schulter am Rahmen an. Das sind bereits Anzeichen für Gesichtsfeldausfälle, die sich langsam vergrößern.“ Wenn diese Ausfälle das zentrale Gesichtsfeld erreichen, nimmt die Sehschärfe ab und jetzt erst gehen viele Betroffene zum Augenarzt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erkrankung allerdings schon weit fortgeschritten und ein Großteil des Sehnervs ist dem Glaukom bereits zum Opfer gefallen. „Besonders gefährlich wirkt sich eine unerkannte Glaukomerkrankung beim Autofahren aus. Aus einer Salzburger Verkehrsstudie weiß man, dass viele von einem Glaukom Betroffene Auto fahren, ohne zu wissen, dass sie eine potentielle Gefahr für sich und andere im Straßenverkehr darstellen“, zeigt Reitsamer auf.

Unterschätzte Krankheit

Das Glaukom ist die weltweit häufigste Ursache einer irreversiblen Erblindung. In Österreich gibt es rund 80.000 an einem Glaukom Erkrankte, davon sind 35.000 bereits sehbehindert. OA Dr. Anton Hommer, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie, Oberarzt an der Augenabteilung der Krankenanstalt „Sanatorium Hera“, langjähriges Vorstandsmitglied der Europäischen Glaukomgesellschaft und Vorsitzender der Glaukom-Kommission der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft warnt: „Durch die steigende Lebenserwartung ist in den kommenden Jahren auch mit einem starken Anstieg bei Neuerkrankungen zu rechnen, denn das Glaukom ist vorwiegend eine Erkrankung des Alters. Die Wahrscheinlichkeit an einem Glaukom zu erkranken verdoppelt sich ab dem fünfzigsten Lebensjahr mit jedem Lebensjahrzehnt.“

„Es wird oft unterschätzt, welche Auswirkungen ein fortgeschrittenes Glaukom beziehungsweise eine Erblindung als Folge der Erkrankung auf das Leben der Betroffenen und das ihrer Angehörigen hat. Da die Patientinnen und Patienten meistens bereits ein höheres Alter haben, wenn sie vom Glaukom stark beeinträchtigt werden, lernen sie kaum noch alleine mit ihrer Behinderung zurechtzukommen. Die Sturzgefahr steigt enorm, alltägliche Dinge wie Einkauf und Haushalt können nicht mehr ohne fremde Hilfe bewältigt werden. Die Betroffenen brauchen eine Rundumbetreuung“, berichtet Hommer.

Behandlung des Glaukoms

Für die Behandlung des Glaukoms stehen heute Augentropfen, Laser und gut etablierte Operationstechniken aber auch moderne minimalinvasive chirurgische Methoden zur Verfügung. Reitsamer dazu: „Die Sicherheit für die Patienten hat sich bei all diesen Verfahren deutlich verbessert, dazu haben auch Entwicklungen hier aus Österreich wesentlich beigetragen. Der gemeinsame Faktor aller Behandlungen ist, dass sie den Augendruck senken und damit den wichtigsten Risikofaktor des Glaukoms behandeln.“ Welche Methode eingesetzt wird, hängt vom Ausmaß der notwendigen Augendrucksenkung ab. Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung ist die frühzeitige Erkennung des Glaukoms: Je geringer der Schaden am Sehnerv bei der Erstdiagnose ist, umso besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Erhaltung des Sehnervs.

12. März – Weltglaukomtag und Weltglaukomwoche

Jedes Jahr am 12. März wird weltweit der Weltglaukomtag begangen. Er entstand aufgrund einer globalen Initiative der World Glaucoma Asscociation (WGA) und der World Glaucoma Patient Association (WGPA). In vielen Ländern ist sogar die ganze Woche rund um den 12. März die Weltglaukomwoche. In diesem Zeitraum soll in Kooperation mit AugenfachärztInnen aus aller Welt das Bewusstsein für das Glaukom in der Bevölkerung gehoben werden und damit ein wesentlicher Beitrag zur Vermeidung irreparabler Schäden am Auge – bis hin zur Erblindung – geleistet werden. Weltweit finden rund um den Weltglaukomtag zahlreiche Aktionen, Kampagnen und Veranstaltungen statt.

Rückfragehinweis:

Public Health PR
Thomas Braunstorfer
Tel.: 0699/19258677
Mail: thomas.braunstorfer@publichealth.at
Web: www.publichealth.at

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